Samstag, 27. Dezember 2008
Blicke hinter ein Maske
Innere Dialoge...ausgelöst durch jüngste Ereignisse und den einprägsamen Satz:
'Wer nicht lesen kann soll schreiben' bin ich nun hier und Schreibe. Es sind meist melancholische Gedanken & Empfindungen, kurz gesagt, der dunklere, seit längerem behrrschende Teil - meine innere Welt und der versuch sie in Worte zu fassen.
Den Ursprungstext verfasste ich in schlafloser Depression, die Überarbeitung geschah im normalen täglichen Wahnsinn.

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'Es ist nichts schwerer, als mit sich selbst Geduld zu haben - seine eigene Schwachheit zu ertragen'
Novalis

Ich fühle mich eingesperrt in einem Labyrinth und Käfig. Blind laufe ich gegen Wände und suche den Ausgang. Manchmal sehe ich etwas schwach leuchten, doch dann pralle ich gegen Gitterstäbe – noch eine Sackgasse. Hoffnungslosigkeit macht sich breit, ich kehre um und suche weiter. Manchmal setzte ich mich erschöpft hin und lass mich gehen. Bemitleide mich bis ich wieder genug Kraft und Motivation geschöpft habe meinen verfluchten Weg fortzusetzten.

Stetig macht sich die Gleichgültigkeit in meinem Leben breit und breiter.
Was mit mir geschieht, was mit der Welt geschieht, was Freunde bewegt ...es verliert an Bedeutung. Selbst natürliche Bedürfnisse wie Essen, Sex oder Kommunikation sind so gut wie nicht vorhanden oder bringen keine Freude.
Die Kraft fehlt für das Meiste und das Wenige macht immer weniger Spass.

Jeden Menschen den ich an mich heran lasse riskiere ich zu verlieren.
Ich stehe immer vor der Entscheidung wie nah ich Mitmenschen an mich heranlasse oder auf abstand halten. Die Entscheidung ist nie einfach und beides irgendwie falsch. Die Menschen die ich liebe möchte ich nicht belasten aber auch nicht belügen und doch muss ich beides tun.
Schon viele sind geflüchtet und es verlangt Gefühl wieviel ich wem zumuten kann und darf. Es ist auf eine Weise egoistisch mir ein Umfeld durch Lügen zu erhalten, aber es hat mir oft geholfen mein weiterleben vor mir selbst zu begründen.

Mein Gefängnis ohne Ausweg...jedenfals finde ich keinen und das kommt für mein jetziges Sein auf das gleiche raus.
Mein Glaube, das alles von Sinn erfüllt sei, meine Basis auf der ich stehe...zerbröselt immer mehr, zerfällt zu Staub, wird verweht und ich befürchte das nichts bleibt.

Nur wenige Menschen geben mir die Erlaubnis zu reden, ich zu sein und nicht nur die Maske und das 'Schöne' - die Erfahrung zeigt, das selbst diejenigen, die mich dazu auffordern über mich und meine (gefühls)Welt zu sprechen früher oder später ihre Entscheidung revidieren, meistens nicht mit Worten sondern gesten und zwischen den Zeilen, manchmal auch mit Agressionen.

Ich kann es verstehen, sehr gut, jeder hat seine eigenen Probleme...und eines das scheinbar nicht lösbar ist tut sich niemand an.
Konflikte ergeben sich vor allem beim nahen Umfeld und der Familie. Wenn ich rede, soll ich mir nicht so leid tun und wenn ich schweige, soll ich mich mehr mitteilen.
Doch es gibt nur zwei Wege darüber zu sprechen. Nüchtern Technisch, wobei das meiste an „Wahrheit“ verloren geht oder Emotional und 'ich tue mir leid'.

Da es im nahen Umfeld (ich denke da an meine Mitbewohner, enge Freunde und Familie) nicht für jeden machbar ist sich davon abzugrenzen wenn er Räumlich anwesend ist, versuche ich so gut es geht einen Schein des Normalen zu wahren. Das stößt auf unverständnis weil vieles nicht verstanden wird. Ich muss in der Vergangenheit unbewusst entschieden haben, dass es der bessere Weg sei. Es ist wohl der schmerzlosere Weg und der den ich nuneinmal gehe.

Es führt dazu das die Menschen mit denen ich darüber spreche wechseln, es hat Vor- und Nachteile. Ich muss alles neu erklären und bei Null anfangen. Für niemanden ist eine Entwicklung sichtbar, ich bekomm einen Haufen gut gemeinter aber sinnloser Ratschläge, aber ich kann eben darüber sprechen. Nur sehr selten erfahre ich neue brauchbare Anregungen oder Vorschläge wie ich meine Situation bewältigen könnte.
Inzwischen lehne ich Hilfe bereits ab...denn wenn sie versagt, wird der Helfende meistens agressiv, macht mir Vorwürfe und wendet sich ab und bisher hat sie immer versagt.
Ich habe versucht darüber zu schweigen...weil der versuch mehr darüber zu Reden nichts Veränderte...doch obwohl es wohl stimmt, wächst der Druck auch diese Dimension meines Wesens mitzuteilen...Ich weiß nicht warum aber ich muss! Würde es oft gerne in die Welt hinaus schreien (wenn ich zum Beispiel Menschen höre die sich wegen vergleichbar winzigen Problemen unendlich leid tun)...doch was nutzt es? Ab wann tue ich mir leid? Schon damit diesen Text jemanden lesen zu lassen? Wieviel sinn hat es, aufzuzählen wie oft ich gehen wollte, wie nah ich wann daran war, was zu tun...wem nutzt ein Vergleich zu anderen?
Doch irgendwie muss es eben raus...irgendwohin muss es gehen, der Druck, die Verzweiflung, die Angst, Hoffnungslosigkeit, der Kampf um jeden Tag, das nicht verstehen, die Trauer und Tränen
Wohin damit???
Musik, ungelesene Zeilen, stille Tränen, Hunger, Alkohol, zugefügte Schmerzen...es reicht nicht (mehr) aus.

Ich fing an mich aufzuspalten, zeige den schönen Teil der Mitwelt und mache ihn die meiste Zeit auch mir selbst vor, um mich zu Motivieren ... der hässliche bleibt verdeckt, versteckt & verdrängt.
Da ich noch nicht ganz Shizo bin, geht das nicht immer und nicht ganz, manche Ahnen, die meisten wollen nicht wissen, blenden dieses Universum nur zu gerne aus, mich selbst eingeschlossen. Nur kann ich selbst nur sehr bedingt davor Weglaufen. Es ist nicht der Sinn aber Menschlich.
Je schlimmer es wird, desto erbärmlicher wird der Versuch, aber es verbirgt genausoviel wie vorher, die Dimension des schattens hinter der Maske wird nur größer.
Maske und Wirklichkeit kann ich nicht mehr immer klar trennen, dazu Spiele ich schon zu lange. Ich befinde mich zwar in guter Gesellschaft mit den meisten Menschen, doch das macht es nicht besser.
Manchmal jedoch...da glaube ich die Schmerzen vergessen zu haben, kann mein sein genießen und habe tatsächlich ungetrübten (ich weiß nicht mal ob ich das wirklich beurteilen kann) Spass daran, leider sind diese Phasen eher kurz und ich versinke danach fast zuverlässig in noch tiefere Dunkelheit bis ich wieder auf ein 'normales' Level komme. Umgekehrt funktioniert es Leider nicht so zuverlässig.
Anders ausgedrückt:
Ein Festmahl, dazu gezwungen es hinterher auszukotzen...am Ende ein bitter, sauerer Geschmack, der bis zum nächsten Essen bleibt.

Wir Menschen sind so unglaublich belastbar, wenn wir nur nicht Aufgeben...wir können viele Grenzen überschreiten und ich habe viele Grenzen überschritten, Grenzen die ich glaubte zu haben. Oft wie in Trance, stolpernd, taumelnd, besinnungslos, manchmal nicht für mich sondern um anderen Schmerz zu ersparen...mein 'Feind' ist, den Lebenswillen zu verlieren, wenn ich die Kraft nicht mehr habe ihn zu erhalten und meinen alten Schwur – in dem verlangen wieder Licht zu sehen - breche, wird es enden. Ich glaubte schon oft kurz davor zu sein, doch von irgendwoher nahm ich immer unerwartet Energie. Nein, ich bekam sie!
Das immer etwas war, wenn ich mich am Ende sah, festigte mein Glaube an den Sinn und ein 'geführt sein' an dem ich aber in dunklen Zeiten immer noch zweifle.
Ein Glaube der sich durch viele kleine Erlebnisse und Hinweise richtung Wissen bewegt aber noch nicht angekommen ist. Angekommen sein wird, wenn ich Gesund bin und rückblickend verstehe...
Wie heißt es:
Leben kann man nur vorwärts, dass Leben verstehen, nur rückwärts.

Das zufügen von Schmerzen habe ich nie wirklich verstanden...vllt ein Weg, die seelischen Qualen für den Körper verarbeitbar, versteh- und erlebbar zu machen, ja, so muss es sein.
Ich habe mich bisher davor bewahren können dabei sichtbare Narben zu hinterlassen. Irgendwie bin ich froh darum, andererseits würde es die Maske herunterreißen die ich so sehr Pflege.
Manchmal wäre es besser ich hätte nicht die Fähigkeit alles herunterzuspielen, wenn ich nicht die Wahl hätte, läge die Situation anders.
Es ist zu einer Art Automatismus geworden diesen Schein zu erschaffen, ich habe nicht das Gefühl darauf großen Einfluss zu haben...auf Details, ja, aber nicht, es von jetzt auf gleich einfach sein zu lassen.

Bier bringt mich von diesen autoagressiven Trips runter, entschärft zudem die Konturen der Wirklichkeit. Auf einer nüchternen Ebene (nicht nur Alkoholisch), hoffe ich das der Konflikt nicht andauert, bis ich abhängig werde. Doch wenn ich ihn nicht Löse ist das sowieso belanglos. Was macht es schon aus meinen Körper zugrunde zu richten wenn der Geist in die Knie gezwungen ist.

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Menschenmasken faszinieren mich
obwohl meiner erfahrung nach jene, die sich für am besten maskiert halten, meist am leichtesten zu durchschauen sind...
Wisse, dass so viele dein Schicksal teilen! Ich versuche mich der Liebe zu öffnen, es ist schwer und Konsequenz ist nicht eben meine Stärke...
Geist öffnen... Seele öffnen... Körper öffnen
Liebe rein und raus lassen.
Wünsche dir viel mehr Liebe und Licht um dich herum, und dass du sie siehst und in kleinen Schlucken beginnst sie aufzusaugen ;)

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