Donnerstag, 19. April 2018
Hoffnungsschimmer?
Seit ein paar Tagen kommt immer wieder Traurigkeit auf, verletzte Traurigkeit. Ich sehe noch nicht wo sie hingehört aber ich empfinde es als gut, das sie da ist, das ist Fühlen. Es ist irgendetwas Schmerzhaftes vor dem ich die Augen verschließen musste, weil es mich so tief getroffen hat.
Es kommt recht unvermittelt. Das erste mal im Bus, als ich zur Untersuchung meiner Backe ins Krankenhaus unterwegs war. Und jetzt gerade.

Ich stehe heute das erste mal besser auf. Schmerzen habe ich noch in der entzündeten Backe und ich bekomm auch meinen Kiefer noch nicht auseinander, aber es wird besser. Ich kann jetzt wieder vorsichtig etwas essen. Ich hab wieder Konzentration etwas zu tun, die Kraft mit dem aufräumen und putzen zu beginnen und auch zu sitzen und etwas zu schreiben, oder zu lesen. Die Sorge um mein massives Untergewicht ist vergangen, es geht aufwärts.

Ich begann gerade über PTBS zu lesen. Etwas in meinem Kopf sagt: Das kann nicht sein! Wann soll das gewesen sein? Meine Kindheit war schön, soweit ich mich erinnere. Und andererseits, ist da etwas. Mit 6 Jahren, wo wir getestet haben das der Missbrauch wieder geendet haben müsste, sind wir damals umgezogen...
Ich will mich erinnern, ich will wissen was da ist und es macht mir Angst, ich fühle wieder etwas von der Kälte in mir, aus meinen Depressiven Zeiten. Ich nenne sie seelische Kälte...eben wenn meine Seele friert und mein ganzer Körper dann kalt wird.
Ich weine gerade immer wieder um etwas, oder bin zumindest traurig, das ich noch nicht sehen kann.

Soweit ich das verstehe, wird mir MDMA einen neuen Blickwinkel zeigen und ich lasse mich gerne darauf ein. Irgendwann muss es doch ein Ende haben, irgendwann muss doch die Auflösung kommen... Auf eine Art, bin ich wirklich Müde. Ich habe mal wieder das Gefühl, die Welt dreht sich an mir vorbei. Es wird hell und dunkel und hell und dunkel und ich liege da, mit Schmerz und bin gefangen. Es nimmt kein Ende. Ich hab verstanden wie die Welt funktioniert, also werde ich weiter gehen, immer weiter gehen, aber ich fühle mich auch Müde. Ebenso fühle ich mich voller Tatendrang, bin voller Ideen, will das Leben genießen, Tanzen, feiern und vermag es nicht. Also weiter, die nächste Reise. Die nächste Erkenntnis und auch wenn eine Erkenntnis schmerzlich tief ins Fleisch schneidet, sie akzeptieren und lieben lernen. Einfach weiter gehen und irgendwann muss es doch zu einem Ergebnis führen, es muss, es kann nicht anders sein! Wenn ich alles in mir in Liebe wandle, mich Liebe; wenn ich allem was mir begegnet den inneren Widerstand nehme, es sehen und lieben lerne, wie es ist, dann kann es nicht sein, das dieser Schmerz noch erhalten bleiben kann. Dann muss sich Zeigen, was sich verborgen hat.

Dieses Trauma das ich da offenbar habe, oder die Traumata aus meiner Kindheit. Was auch immer es ist, ob es tatsächlich Missbrauch ist, oder etwas anderes. Ich werde es natürlich Stück für Stück bearbeiten, annehmen und diese schmerzliche Wirklichkeit so annehmen lernen wie sie ist.
Ich hoffe nur, dass es endlich einmal das Letzte ist, das es mir dann endlich einmal besser geht, wenn ich dort hingesehen habe.

Die Hoffnung schimmert und ich bitte inständig darum, das dieses schimmernde Licht keine Täuschung ist.

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