Montag, 3. August 2009
'Fang endlich an zu Leben'
...dieser Satz aus dem Film 'Awake' bringt mich fast zum weinen. Ich möchte es zulassen, doch ich bringe es nicht fertig auszudrücken was ich fühle. Es zeigt die Sehnsucht und macht mir meinen Konflikt wieder Bewusst.
Es hat mich nachdenklich werden lassen. Denn wiedereinmal sitze ich hier vor meinem Schreibtisch und sehe den neuen Tag erwachen. Welch ironie, diese wundervolle energie des Morgens. Ich mag den Morgen. Wird mein Morgen jemals anbrechen?
Ich bin im Herbst geboren und so fühlt sich mein Leben an. Beginnend, und in den Winter aufwachsend, der den Tod bringen kann, die vergänglichkeit des Seins aufzeigt. Werde ich, sollte ich diesen Winter überleben, auch wieder im Herbst dahinscheiden? Ich würde gerne alle Jahreszeiten des Lebens durchleben.

Gerade klebte ich wieder neue Opiate. Ständig stehe ich vor der Frage ob ich die Dosis erhöhen soll. Ich möchte sie niedrig halten und habe sie erst erhöht. Mache ich es mir nur unnötig schwer? Sollte ich diese Erleichterung nicht eher genießen als sie hinauszuzögern bis es nicht mehr geht? Soll ich sie niedrig halten um nicht irgendwann vor dem Ende zu stehen an dem mir mein Arzt sagt das ich es nicht weiter erhöhen darf? Hört die Droge irgendwann auf zu wirken? Was wenn ich sie erhöhe und ich wie zurzeit so oft am Boden bin und sie nicht mehr Wirkt?
So viele Fragen, es scheint weder richtig noch falsch zu geben.

Gleichzeitig kommen mir die Erkenntnisse der letzten und des letzten Tages in den Sinn. Möglicherweise habe ich den Ausweg gefunden und muss nie wieder Inkarnieren nachdem ich ein letztes mal Sterbe. Ich stellte mir bereits die Frage ob ich mir diese Schmerzen in der Vergangenheit seltbst erschaffen habe um nun an der Welt zu zweifeln und aufzuwachen. Der Prozess dauert schon lange an. Es überkommen mich unglaubliche Gefühle des 'wahrseins' wie ich nun wieder darin fortschreite.
Ihr, die ihr das lest, werft mal einen Blick in das Buch...
http://www.zurwahrheit.de/Bewusstsein%20und%20Logik.pdf

Ich drifte ab, nun...oder auch nicht, denn es ist für mich das Wesentliche. Die Suche begann durch den Schmerz, und sie macht mich Frei, so Frei. Und doch bin ich gefangen in diesem Körper der mir so viel Leid und Schmerz zufügt.

Doch ich bin hier, genau jetzt, vor meinem Fenster sitzend, auf einem gemütlichen Sessel, bei besinnlicher Musik von Yann Tiersen und einem Zigarillo in der Hand.
Ich habe angefangen zu Rauchen und ich weiß nicht wieso, es gibt keinen Grund den ich dafür finden kann.
Ja, ich mag den Geschmack meistens und es verrückt meine Welt ein wenig. Plötzlich mag ich das Gefühl des Nikotinverdrehens in meinem Kopf. Haben die Medikamente einen Anteil daran?
Imgrunde spielt es keine Rolle. Es ist in Ordnung wie es ist, weil es so ist.
Diesen Satz sollte ich wohl auch auf meine Medikamente anwenden.

Es ist seltsam, hier ist der einzige Ort an dem ich ehrlich bin - und doch weiß ich nie ob und wer meiner Freunde Anteil daran nehmen.
Danke an dieser Stelle, für das Zuhören und Begleiten meines Weges.

Die Anzeige fällt mir ins Auge.
"Online seit 218 Tagen"
So lange schon schreibe ich diesen Blog.
Wie die Zeit doch vergeht.

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