Sonntag, 1. Juni 2014
Stille Schreie
Metallspürhunde - Sie will Fliegen
"die ganze Welt betrügen, mit ihrem schönen Schein"

Ich fühle mich am Ende. Wenn ich eine Weile nichts tue, kommt da so ein Gefühl und mein Bauch krampft sich zusammen. Seit gestern habe ich eine Art Stechen in der Brust. Meistens lenke ich mich ab. Mir kommt das alles so sinnlos vor. Ich will aufgeben, ein Teil von mir will nicht mehr, will sich verweigern. Aber da ist auch immer noch der andere Teil, die Entscheidung niemals aufzugeben, der mich aufrecht hält, aber auch er weiß gerade nicht wofür. Ich fühle mich wie eine leere Hülle.

Ich bin inzwischen vom Schmerzmittel abhängig, auch wenn das kein großes Problem ist, davon komme ich sicher wieder runter, doch ich brauche es nun jeden Tag. Manchmal verzichte ich eine Weile darauf, aber dann geht es irgendwann nicht mehr.

Was soll ich hier noch, dieses vegetieren, dieses nichts tun und nichts tun können. Ich bin nicht mal in der Lage Freunde zu treffen. Gestern war ich stundenlang so geschwächt das ich kaum stehen konnte. Ich wache auf und da ist Schmerz und nichts anderes. Kein Plan, kein Wunsch, nichts das mich motivieren könnte, leere. Es ist nicht mal richtige Verzweiflung, einfach Erschöpfung, Ratlosigkeit, Antrieblsosigkeit, die Frage des wofür. Ich bin mir theoretisch sicher das ich irgendwann gesund werde, aber wann ist dieses irgendwann, wann und wo ist diese Zeit, dieser Ort.

Ich dachte vorhin daran das ich es wohl nicht schaffen werde meine restlichen Prüfungen innerhalb der gesetzten Jahresfrist abzulegen. Ich habe grade mal genug Energie meinen Alltag zu regeln und manchmal Freunde zu treffen und alle paar Wochen auf eine Party. Bei beidem wirke ich völlig gesund, aber ich halte Menschen auf Abstand. Ich könnte sie sowieso nicht weiter treffen und kennen lernen. Ich bin allein, aber das ist in Ordnung, was nicht in Ordnung ist, ist diese Qual und kein Ende in Sicht. Ich will Aufgeben, nicht mehr so scheinen als ginge es mir gut, das tut es nicht. Ich will mich nicht mehr fragen müssen was ich noch nicht verstanden habe, was mir fehlt und mir die schuld für meine Unfähigkeit geben.

Ich will nicht mehr.
Aufgeben, Loslassen, Ende.
Nicht mehr atmen, essen, fühlen, denken, empfinden

Was passiert wenn ich auf Aufgebe?
Kann ich es in Gänze?

Ich erinnere mich gerade daran das ich loslassen wollte, mehr Drogen nehmen, das sollte ich tun.


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"Sie baut sich eine Mauer, Tag für Tag
Und reißt sie wieder nieder, Nacht für Nacht
Denn es ist schwer, die Welt auszuhalten
Doch es ist leicht, den Schmerz auszuschalten

Sie bleibt niemals stehn, doch sie dreht sich im Kreis
Gefangen in der wunderbaren Leere ihres Seins
Doch sie will lieber fliegen, will ganz weit oben sein
Die ganze Welt betrügen mit ihrem schönen Schein

Und droht ihr dann der Absturz, dann braucht es gar nicht viel
Nur ein bisschen Nachschub von ihrer Medizin
Ein süßer Trunk perforiert die Wirklichkeit
Verhilft zur Flucht aus einem Leben in schwarz-weiß"
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Manchmal denke ich, ich sollte einfach aufhören zu sprechen. Mir ist danach, mich in mich zurück zu ziehen. Doch das würde Fragen aufwerfen...das möchte ich nicht. Es ist besser nicht darin gesehen zu werden, womit ich das was ich hier tue in Frage stelle. Wobei, ich glaube dieser Wunsch besteht nur aus der Erfahrung heraus das ich belastend bin und aus einem unbekannten Grund versuche ich das stets zu vermeiden, was zugleich in meiner Situation schwer möglich ist. Warum existiere ich?
Was nutzt es etwas von der Welt zu verstehen, sie zu be-greifen, wenn ich sie nicht anfassen kann?
Wer bin ich und warum? Wäre "ich" nicht, würde ich nicht leiden. Wenn nirgends ein Ausweg zu sehen ist, wo gehe ich dann hin? ... und wie lange?

Und morgen tue ich wieder so, als gäbe es das hier nicht...

---> es ist jetzt "morgen"
mir wird klar, das ich niemanden so nah an mich heran lassen kann, wie ich ertragen kann, wenn er stirbt. diese erfahrung des verlassen werdens, ob durch meine zwillingsschwester oder danach noch ein unbekanntes ereignis (oder davor - eine karmische wiederholung), es sitzt tief. es ist schon halb eine erwartung das mich menschen verlassen oder sterben, jedenfalls weg sind, und ich muss dafür sorgen das ich das aushalten kann, also darf ich mich nicht völlig öffnen.

ich bin traurig & verletzt. ich finde keine worte mehr, für "das".
zerbrich mich nicht, freund

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