Dienstag, 10. Februar 2015
Unberührt
Mich ergreift ein sonderbares Gefühl das mich innehalten lässt. Also liege ich da, folge eine ganze Weile der Spur meiner Gedanken und schaue was ich finde. Fühle mich wieder in dieser Leere, die mich nichts tun lässt, kein Interesse an irgendetwas.
Ich sehe ein Bild vor mir, als ich nach Worten suche um mir klar zu machen was ich empfinde. Die Zeit zieht an mir vorbei, ich sehe unbeteiligt die vielen Täuschungen unserer Zeit. Tag für Tag, tropft die Zeit und ich sehe mich gefesselt, während sie in bunten Farben an mir vorbei zieht. Unberührt.

Ich fühle mich eingezwängt in Verpflichtungen und gebunden, festgemacht an bestehendem. Die Themen meiner Familie lasten auf mir, die Narben der letzten Kämpfe meines vorherigen Lebens sind noch nicht mal ansatzweise verheilt, jeden Tag der Schmerz in meinem Kopf, das stille Leid der Menschen um mich herum. Meine Sehnsüchte und die Realität, die ihr nicht zu entsprechen scheinen, immer wieder der Spannungsbogen zwischen dem was sein könnte und dem was ist, dem was ich bin und nicht sein kann. Ich scheitere schon am Alltag, nur nicht völlig. Ich leide, aber kaum sichtbar, nur einfach deshalb weil es keinen Sinn erfüllt es zu sehr sichtbar werden zu lassen, transparent, ungesehen, unberührt.
Im Kampf mit ... ja was? Mir selbst oder fremden Mächten? Und wozu?
Einem Sinn folgend, nur Ahnend & nicht wissend, schlaflos, stolpernd, ohne Sicherheit, ohne Ende.

Ich fühle mich allein und ich vermisse Berührung. Fühle mich unfähig meinen Aufgaben gegenüber, meinen Träumen und Sehnen. Suche Entrückung, etwas anderes als die erdrückende Gegenwart, den Schmerz, das Gefühl, die Widersprüche, die Spannungen ... aufgehen in einer Berührung, Zeitlos, die schöne Seite des Körpers erfahren, ganz in der Gegenwart von Berührungen, die Verletzungen vergessen, der Schmerz weit fort, getragen, nicht mehr unberührt...

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Seelenthron - Einstmals

Ich schreibe grade an meinen Vater, denke an den Skiurlaub in den ich von meiner Familie eingeladen wurde und den ich nicht wahrnehmen kann. Denke an meine Sehnsucht, nach Natur und Bergen, nach Heimat und mir kommen die tränen. Es ist schon so lange her, das ist alles schon so lange her das ich das erleben konnte. Ich vermeide meist daran zu denken, weil es mich zu sehr deprimiert und nur noch mehr frustrieren würde - es gibt so vieles was ich nicht tun kann, aber es bringt nichts mit dem Geist an Orten zu sein, an welchen der Körper nicht ist.
Ich sehe alles nur von innen, ich habe keinen Schnee erlebt, obwohl es geschneit hat, aber ich saß drin, nur einen Moment lang, war ich voller Staunen als unerwartet dicke Schneeflocken beim Fensteröffnen herein kamen, um mich dann kurz darauf wieder in mich zurück zu ziehen. Die Schönheit bleibt mir verschlossen, weil ich zu sehr in mich gekehrt bin, nach Lösungen suche und mit dem Schmerz kämpfe, oder mich mit Anderem beschäftige, um mich wenigstens etwas weniger Sinnlos zu empfinden.
Es bleibt traurig, das ich so leben muss.

Ich versuche ehrlicher zu Antworten, wenn mich jemand nach meinem Befinden fragt und zugleich versuche ich zu vermeiden, das es andere runterzieht, sie sollen nicht meinen Schmerz tragen, meine Probleme, weil ich sie Energetisch ablade.
Bisher funktioniert es recht gut, glaube ich. Auch wenn mir eine Freundin mehrfach sagte, sie wisse nicht wie sie darauf antworten solle, außer mit einer virtuellen Umarmung (die gut tat). Realistisch betrachtet, ist mein Leben wohl tatsächlich Hart. Ich vermeide den Vergleich, solche Reaktionen fördern es aber zu Tage, und ich glaube das ist gar nicht so falsch. Mir selbst Anerkennung zollen, für die Leistung, damit klar zu kommen, Tag für Tag, ohne groß zu jammern (höchstens hier), ohne Drogen oder Medikamenten zu verfallen, mich zu vernachlässigen oder aufzugeben.
Aber die Realität stimmt mich auch Nachdenklich und wirft die Frage auf, ob ich jemals daraus Aussteigen kann, macht mir die größe des Problems erst wirklich bewusst. Es ist leichter zu ignorieren, wie schlimm es wirklich ist, zu vergessen was normal ist und Schritt für Schritt weiter zu gehen.

Realistisch betrachtet, würde ein Arzt mich im Augenblick wohl in eine Klinik schicken, weil ich viel zu wenig auf die Wage bringe.
Zähnezusammenbeißen und durch, denke ich.
Das ich noch weiter abgenommen habe, passt zu meinem Gefühl, von der Welt unberührt zu sein, steht doch wenig Gewicht im Zusammenhang mit dem "verdünnisieren" aus der Welt. Oder es ist das Zeichen dafür, wie sehr es mir an die Substanz geht, denn mehr als der Kern meines Körpers, ist nicht übrig. Reduziert auf das absolut notwendige, ohne Reserven, ohne Schutz und das unbeabsichtigt, nicht aufgrund von Problemen mit meinem Körper, sondern nur weil mir zu oft von Migräne Übel ist, ich zu oft in letzter Zeit das Bett nicht verlassen konnte.

Jetzt ist meine Traurigkeit der Anspannung und Entschlossenheit gewichen, mit der ich weiter gehe. Ich hatte heute eine Sitzung und bekomme in den nächsten Tagen wieder Essenzen und dann geht es weiter mit der energetischen Arbeit und irgendwann muss es Früchte tragen und mich entlasten. Irgendwann...ich hoffe bald, es wird Zeit. Ich möchte keine künstliche Ernährung um meinen Körper bei Kräften zu halten, aber ich habe schon darüber nachgedacht, ob es notwendig werden könnte. Ein deprimierender Gedanke und ich würde es als Niederlage empfinden, außerdem ginge es mir in einem Krankenhaus bestimmt umgebungsbedingt noch schlechter.

Deprimierend. Ich hoffe mein nächster Arzt, begreift zumindest meine Lage und unterstützt mich. Die Heiler und Heilpraktiker die mir helfen, können mich leider weder Krankschreiben, noch mir die nötigen Schmerzmittel geben.

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