Donnerstag, 16. Juli 2015
Kein Entrinnen
Ich bin wieder an einem Punkt, an dem ich mich einfach nur am Ende fühle. Seit 3 Tagen habe ich fast ununterbrochen Migräne, liege fast nur im Bett, bei abgedunkeltem Zimmer. Ich schaffe es nicht genug zu essen und kann mich oft nur schwer auf den Beinen halten, wenn ich aufstehen muss oder will. Ich habe es nicht zum Arzt geschafft, seit einem Termin, den ich vor fast einer Woche hatte. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Der Arzt verweigert mir das einzige, was es mir erleichtern würde, Tramadol und fängt an Druck auszuüben, so dass ich mich in einer Autostunde entfernten Stadt untersuchen lasse, aber ich weiß nicht wie ich es dorthin schaffen soll.
Ich fühle mich alleingelassen. Eigentlich wäre eine Klinik seit Monaten der richtige Ort und ist es doch nicht, weil es mir dort wahrscheinlich noch schlechter ginge. Es bleibt nur übrig, das beste aus meiner Situation zu machen, möglichst viel zu essen, mich abzulenken und weiter zu gehen. Gefangen in einem Leben von unerträglichem Schmerz bleibe ich aufrecht und genau diese Unverbrüchlichkeit scheint im Weg, denn so sieht kein Arzt, was ich durchlebe, wie ernst meine Situation ist. Die Zeit, die ich fit genug bin, mich in der Öffentlichkeit zu bewegen, wirke ich völlig normal, aber es ist eben nur ein Bruchteil meines Daseins und im Rest ist es ein ständiger Kampf.

Diejenigen die mir tatsächlich weiterhelfen, können mich nicht Krankschreiben und mir Medikamente geben, die ich bräuchte. Zugleich sind es aber diejenigen die eher verstehen, was mein Problem ist. Ich sitze mal wieder zwischen allen Stühlen.
Zugleich muss ich mich um Alltägliches kümmern, einen neuen Mitbewohner finden.

Es schien, als würde es aufwärts gehen und nun erlebe ich schon wieder so heftige und anhaltende Schmerzen mit Übelkeit, Licht-, Lärm- & Bewegungsempfindlichkeit, Benommenheit, körperlicher und seelischer Erschöpfung. Was soll ich tun?

Ich bitte meinen Schöpfer zum wiederholten Male um Hilfe.


"Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben. Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar. Man schämt sich nicht mehr, sterben zu wollen; man bittet, aus der alten Zelle, die man haßt, in eine neue gebracht zu werden, die man erst hassen lernen wird. Ein Rest von Glauben wirkt dabei mit, während des Transportes werde zufällig der Herr durch den Gang kommen, den Gefangenen ansehen und sagen: »Diesen sollt ihr nicht wieder einsperren. Er kommt zu mir.«"

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